Prostitution, oft als das älteste Gewerbe der Welt bezeichnet, hat über Jahrhunderte hinweg die Gesellschaft begleitet und zugleich gespalten. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, und wie passt der moderne Escort-Service in dieses historische Bild? Während die klassische Prostitution in Bordellen oder auf der Straße seit jeher mit einem klar definierten Austausch von Geld gegen sexuelle Dienstleistungen verbunden ist, eröffnet der Escort-Service eine ganz andere Dimension. Hier geht es nicht nur um körperliche Intimität, sondern ebenso um gesellschaftliche Begleitung, stilvolle Präsenz und intellektuelle Konversation.
Table of Contents
I. Was ist Escort? Das Geschäft mit dem Begleitservice
Ein Escort-Service, der auch häufig als Begleitservice bezeichnet wird, agiert als Vermittler zwischen Kunden und sogenannten Escorts, um dem Kunden für eine bestimmte Zeitspanne gegen ein Entgelt Gesellschaft zu suchen. Dabei umfasst der Begriff der “Gesellschaft” in seiner Bandbreite der angebotenen Dienstleistungen nicht nur eine rein gesellschaftliche Begleitung, wie dem Besuch von Veranstaltungen oder Geschäftsessen, sondern auch Dienstleistungen mit einem erotischen Charakter. Gleichwohl hebt sich der Escort-Service in seiner Struktur und Funktionalität erheblich von klassischen Formen der Prostitution ab, die in Bordellen oder Laufhäusern angeboten werden.
1. Die Rolle der Escort-Agenturen
Die Hauptaufgabe von Escort-Agenturen besteht darin, eine Verbindung zwischen den Kunden und den Escorts herzustellen. Im Gegensatz zu traditionellen Bordellen, in denen der direkte Kontakt zwischen der Kundschaft und den Sexarbeiterinnen im Vordergrund steht, agieren die Agenturen als eine Art Puffer, der sowohl organisatorische als auch sicherheitsrelevante Aufgaben übernimmt. Eine der wesentlichen Funktionen einer Escort-Agentur ist die sorgfältige Auswahl und Präsentation der Escorts. Diese jeweiligen Personen werden häufig durch eine sogenannte Sedcard vorgestellt, die detaillierte Informationen über die betreffende Person enthält – von äußerlichen Merkmalen bis hin zu spezifischen Vorlieben oder Talenten, die für die Kundschaft von Interesse sein könnten. Diese Sedcards sind meist online verfügbar und ermöglichen es den Kunden, eine informierte Entscheidung zu treffen, bevor sie eine Buchung vornehmen.
2. Selbstständigkeit der Escorts
Viele Escorts arbeiten nicht als Angestellte der Agenturen, sondern als selbstständige Unternehmer, damit diese ihre Arbeit nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten können und andererseits die Möglichkeit haben, direkt von ihren Einnahmen zu profitieren, ohne Gehaltsabzüge durch einen Arbeitgeber.
Diese Selbstständigkeit wird jedoch nicht nur als Ausdruck der “Freiheit der Prostituierten” gesehen, sondern bringt auch eine Vielzahl von Verpflichtungen mit sich, die sorgfältig beachtet werden müssen. Die Escorts müssen ihre Tätigkeit als Gewerbe anmelden, was mit bestimmten rechtlichen und steuerlichen Pflichten einhergeht. Dazu gehört unter anderem die Pflicht, eine Gewerbeanmeldung bei der zuständigen Behörde vorzunehmen. Nach der Anmeldung erhalten die Escorts eine Steuernummer und müssen ihre Einkünfte regelmäßig dem Finanzamt melden. Je nach Höhe der Einkünfte fallen Einkommensteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer an. Dies erfordert für die Escorts in ihrer Selbstständigkeit nicht nur ein Verständnis der steuerlichen Pflichten, sondern auch eine gewisse finanzielle Disziplin, um die fälligen Steuern fristgerecht abzuführen.
3. Unterschiede zwischen Escort und klassischer Prostitution
Vor dem Hintergrund der bisherigen Ausführungen drängt sich die Frage auf, inwiefern sich der Escort-Service von den klassischen Formen der Prostitution unterscheidet. Obwohl auch Escorts überwiegend sexuelle Dienstleistungen gegen Entgelt anbieten, liegt der wesentliche Unterschied in der Art und Weise, wie diese Dienstleistungen gestaltet sind. Der Escort-Service geht über die rein sexuelle Dienstleistung hinaus und umfasst ein breites Spektrum gesellschaftlicher Begleitungen. Diese reichen von der Teilnahme an exklusiven Veranstaltungen bis hin zu längeren Reisen, bei denen der Escort als stilvolle und kultivierte Begleitung auftritt.
Gesellschaftlich betrachtet spiegelt sich dieser Umstand insbesondere auch in dem Profil der Klientel wider, die den Escort-Service in Anspruch nimmt. Kunden von Escort-Agenturen entstammen häufig den gehobenen Einkommensschichten und suchen nicht nur körperliche Nähe, sondern auch intellektuelle Fähigkeiten und gesellschaftliche Kompetenz. Sie erwarten von den Escorts oftmals daher nicht nur äußere Attraktivität, sondern auch ein gewisses Maß an Bildung und die Fähigkeit, sich in verschiedensten sozialen Kreisen souverän zu bewegen.
II. Rechtliche Aspekte einer Escort-Tätigkeit
Die rechtliche Einordnung der Tätigkeiten im Escort-Service fällt in den Bereich der Prostitution, die in Deutschland umfassend durch das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) reguliert wird, das am 1. Juli 2017 in Kraft trat. Dieses Gesetz definiert Prostitution als „sexuelle Handlung gegen Entgelt“ und umfasst damit jede Tätigkeit, bei der sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung angeboten oder erbracht werden. Auch die Dienstleistungen im Escort-Bereich, die über reine gesellschaftliche Begleitung hinausgehen, fallen insofern unter diese Legaldefinition.
1. Das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) – Normative Grundlagen
Das ProstSchG definiert Prostitution als „sexuelle Handlung gegen Entgelt“ (§ 2 Absatz 1 ProstSchG) und erfasst damit alle Tätigkeiten, bei denen sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung angeboten oder erbracht werden.