I. Was ist eine eidesstattliche Erklärung?
Die eidesstattliche Erklärung ist eine formelle und rechtlich bindende Erklärung, die eine Person abgibt, um die Richtigkeit bestimmter Tatsachen zu bestätigen. Diese Erklärung hat eine hohe rechtliche Bedeutung und wird in unterschiedlichen Bereichen gefordert, um die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit von Aussagen und Angaben sicherzustellen. Sie wird häufig in Verwaltungsverfahren, gerichtlichen Prozessen sowie im akademischen Bereich verlangt.
1. Die eidesstattliche Erklärung im Verwaltungsverfahren
Im Verwaltungsbereich wird die eidesstattliche Erklärung häufig verlangt, um bestimmte Sachverhalte zu bestätigen. Ein typisches Beispiel ist der Verlust eines wichtigen Dokuments, wie beispielsweise eines Fahrzeugscheins. In diesem Fall muss die betroffene Person eine eidesstattliche Erklärung abgeben, um den Verlust zu dokumentieren und eine Neuausstellung des Dokuments zu ermöglichen. Diese Erklärung stellt sicher, dass der Verlust tatsächlich stattgefunden hat und nicht missbräuchlich ein weiteres Exemplar des Dokuments beantragt wird.
2. Die eidesstattliche Erklärung in gerichtlichen Prozessen
Vor Gericht dient die eidesstattliche Erklärung als Mittel, um die Glaubwürdigkeit von Aussagen zu untermauern. Zeugen oder Parteien eines Prozesses können aufgefordert werden, ihre Aussagen an Eides statt zu versichern, um deren Wahrheitsgehalt zu bestätigen. Dies erhöht die Verlässlichkeit der vorgebrachten Informationen und unterstützt das Gericht bei der Entscheidungsfindung. Eine falsche eidesstattliche Erklärung kann dabei schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, da sie als Vergehen nach § 156 StGB geahndet wird.
3. Die eidesstattliche Erklärung im akademischen Bereich
Im akademischen Bereich ist die Eidesstattliche Erklärung insbesondere bei der Abgabe von Abschlussarbeiten, wie Bachelor- und Masterarbeiten, von großer Bedeutung. Studierende müssen in der Regel versichern, dass sie ihre Arbeit eigenständig und ohne unerlaubte Hilfsmittel angefertigt haben. Diese Erklärung dient dazu, die wissenschaftliche Integrität zu gewährleisten und Plagiate zu verhindern.
II. Wie schreibt man eine eidesstattliche Erklärung?
Die Erstellung einer eidesstattlichen Erklärung erfordert die Berücksichtigung bestimmter formaler Anforderungen, um ihre rechtliche Verbindlichkeit und Gültigkeit zu gewährleisten. Eine korrekte eidesstattliche Erklärung umfasst mehrere essentielle Elemente, die sorgfältig beachtet werden müssen und je nach Eigenart der eidesstattlichen Erklärung abweichen und insofern angepasst werden müssen. Nachfolgend werden die einzelnen Bestandteile einer eidesstattlichen Erklärung im Detail beschrieben:
1. Überschrift
Die eidesstattliche Erklärung beginnt mit einer klaren und präzisen Überschrift, die die Art des Dokuments sofort ersichtlich macht. Diese Überschrift sollte einfach „Eidesstattliche Erklärung“ oder “Versicherung an Eides statt” lauten. Dadurch wird sofort signalisiert, dass es sich um eine formelle und rechtlich bindende Versicherung handelt.
2. Erklärungstext
Der Kern einer eidesstattlichen Erklärung ist der Erklärungstext. Hier versichert die erklärende Person formal, dass die gemachten Angaben wahrheitsgemäß und vollständig sind. Der Text sollte klar und unmissverständlich formuliert sein. Ein Beispiel für eine eidesstattliche Erklärung im akademischen Kontext könnte folgendermaßen lauten:
„Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und nur die angegebenen Quellen verwendet habe. Alle zitierten Passagen sind als solche gekennzeichnet, und ich habe keine unerlaubten Hilfsmittel benutzt.“
In anderen Kontexten muss der Erklärungstext entsprechend angepasst werden.
3. Persönliche Daten
Um die Identität der erklärenden Person eindeutig zuzuordnen, müssen die persönlichen Daten vollständig angegeben werden. Dazu gehören:
- Name: Vollständiger Vor- und Nachname
- Geburtsdatum: Um eine eindeutige Identifizierung zu gewährleisten
- Anschrift: Aktuelle Wohnadresse
Diese Angaben sind wichtig, um im Falle von Rückfragen oder rechtlichen Überprüfungen die erklärende Person eindeutig identifizieren zu können.
4. Datum und Unterschrift
Die eidesstattliche Erklärung muss datiert und eigenhändig unterschrieben sein, um ihre Gültigkeit zu gewährleisten. Das Datum der Unterschrift zeigt an, wann die Erklärung abgegeben wurde, und die eigenhändige Unterschrift bestätigt die Authentizität der Angaben.
III. Eidesstattliche Erklärung Privatperson
Auch Privatpersonen nutzen eidesstattliche Erklärungen, um verschiedene Tatsachen zu bestätigen. Sie finden Anwendung in zahlreichen Situationen, in denen eine formelle Bestätigung der Richtigkeit von Informationen erforderlich ist.