Die ehemalige Raketenbasis Pydna im Hunsrück verwandelt sich am ersten Augustwochenende wieder in eine Techno-Hochburg. Das Festival findet vom 4. bis 6. August statt und wird von rund 60.000 Besucherinnen und Besuchern erwartet. Auf 22 Bühnen in, neben und auf Bunkern legen 350 DJs auf, darunter auch bekannte Künstlerinnen und Künstler wie Alle Farben, Charlotte de Witte, Dominik Eulberg, Paul van Dyk oder Sven Väth.
Das Techno-Festival auf der Raketenbasis Pydna ist eines der beliebtesten Festivals in Deutschland. Die einzigartige Atmosphäre und die großartige Musik machen das Festival zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer Techno und eine tolle Zeit liebt, sollte sich dieses Festival auf keinen Fall entgehen lassen.
Am vergangenen Freitag führten Zoll- und Polizeibeamte im unmittelbaren Nahbereich zum Veranstaltungsgelände der Nature One eine Personenkontrolle durch. Ein 33-jähriger Mann, der kontrolliert werden sollte, versuchte zunächst zu flüchten, wurde jedoch nach einem kurzen Fluchtversuch gestellt und durchsucht. Dabei wurden etwa 700 Ecstasy-Tabletten, 20 Gramm Haschisch und zwei Waffen in seinem Rucksack gefunden. Die Durchsuchung seiner Wohnung förderte weitere verfahrensrelevante Gegenstände zutage.
Der Beschuldigte muss sich nun wegen des bewaffneten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge verantworten. Er dürfte mit einer Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren rechnen. Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ordnete die Vorführung beim Haftrichter an, der die Untersuchungshaft antragsgemäß verhängte. Der Beschuldigte wurde in die JVA eingeliefert.
Im Zusammenhang mit dem Festival Nature One werden rund um die Uhr Polizeikontrollen durchgeführt und sowohl Besitz als auch Handel von Drogen strafrechtlich verfolgt werden. Die Festnahme zeigt die Entschlossenheit der Behörden, die Drogengesetzgebung streng durchzusetzen und das Festival sicher zu halten.
Der Abschlussbericht der Polizeidirektion Koblenz zur Nature One 2022 spiegelt eine überwiegend friedliche Veranstaltung wider. Mit insgesamt 630 Strafanzeigen liegt das Niveau im Vergleich zur Veranstaltung 2019, vor der Pandemie, nahezu gleich (620 Strafanzeigen in 2019). Etwa 90 Prozent der Strafanzeigen entfielen auf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Auf dem Campingareal führte eine Kontrolle zur Feststellung einer Personengruppe, bei der der Verdacht des Handelns mit Betäubungsmitteln bestand. Die Durchsuchung der Personen und mitgeführten Gegenstände ergab den Fund von rund 700 Ecstasy-Tabletten und 260 Gramm Marihuana. Händlerutensilien sowie eine größere Menge von Bargeld wurden ebenfalls sichergestellt. Die Personen wurden vorläufig festgenommen, doch wurde auf eine richterliche Vorführung verzichtet.
An einer Kontrollstelle am Hauptbahnhof in Koblenz gab es einen weiteren bedeutenden Fund von Betäubungsmitteln. Die Kontrolle einer Person führte zur Entdeckung von etwa 250 Ecstasy-Tabletten, nicht geringe Mengen Marihuana, Haschisch und Amphetamin. Ein U-Haftbefehl wurde nach richterlicher Vorführung erlassen. Insgesamt wurden 15 freiheitsentziehende Maßnahmen von der Polizei durchgeführt, wobei diese nicht alle strafrechtlichen Charakter hatten, sondern teilweise auch präventive Zwecke verfolgten.
Verkehrsüberwachungsmaßnahmen zielten darauf ab, das Führen von Kraftfahrzeugen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss zu verhindern. 117 Fahrzeugführer wurden festgestellt, die aufgrund ihres Konsums keine entsprechende Fahrtüchtigkeit vorweisen konnten. Diese erwartet ein Ordnungs- bzw. Strafverfahren und ein Fahrverbot.
Das Festival verzeichnete nur eine geringe Anzahl an Eigentums- und Gewaltdelikten. Die Polizeischutzmaßnahmen wurden von den Festivalbesuchern positiv aufgenommen, und es gab keine nennenswerten Störungen. Die gute Zusammenarbeit zwischen Veranstalter, Genehmigungsbehörde und Polizei trug zu der friedlichen Stimmung bei und reflektierte den erfolgreichen Verlauf der Nature One 2022.
Die Drogenpolitik steht weltweit und in Deutschland besonders im Fokus. Seit Präsident Richard Nixon den „War on Drugs“ vor über 50 Jahren ausgerufen hat, hat sich die globale Herangehensweise an die Drogenbekämpfung deutlich intensiviert. In Deutschland wurde die Drogenpolitik im Januar 1972 mit dem Inkrafttreten des „Betäubungsmittelgesetzes“ untermauert, welches die Herstellung, der Handel, der Besitz, die Abgabe, die Einfuhr, der Erwerb oder das Sich-Verschaffen von Betäubungsmitteln als strafbar erklärt. Dieses Gesetz bleibt trotz einiger Änderungen bis heute bestehen.
Einige halten immer noch die Hoffnung, dass Drogen ganz aus der Gesellschaft verbannt werden können. Menschen haben immer nach Rauschzuständen gesucht und waren bereit, vieles auszuprobieren. Die Brisanz von (zum Teil medizinischen) Substanzen wie Crystal, Heroin, Kokain, NPS und Tramadol geht allerdings über das bloße Ausprobieren hinaus.
In Deutschland stellen die Prävention, Schadensminimierung, Behandlung und Strafverfolgung die vier Hauptpfeiler der Drogenpolitik dar. Während die Gesundheitsbehörden für die ersten drei Säulen verantwortlich sind, liegt die Strafverfolgung bei Polizei und Staatsanwaltschaft. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik ist die Zahl der Drogendelikte etwa im Jahr 2019 angestiegen, obwohl die Gesamtzahl aller registrierten Verdachtsfälle gesunken ist. Hier zeigt sich eine Diskrepanz, da viele Drogenkonsumenten hauptsächlich mit der Strafverfolgung in Kontakt kommen.
Die Technik, Spezialisierung, Organisation und Vernetzung des Drogenhandels sind komplexer geworden. Was sich jedoch nicht geändert hat, ist die Profitabilität für die Dealer. Illegale Drogen sind nach wie vor ein lukratives Geschäft. Jährlich geben die EU-Bürger Milliarden Euro für illegal hergestellte, importierte und verkaufte Drogen aus. Allein in Deutschland erwirtschaften laut Bundeskriminalamt Gruppierungen der Organisierten Kriminalität zwischen 46 und 256 Millionen Euro pro Jahr mit Rauschgifthandel und -schmuggel.
Die gegenwärtige Drogenpolitik in Deutschland steht daher vor der Herausforderung, sowohl das individuelle Bedürfnis nach Rausch zu verstehen als auch eine effektive und humane Regulierung und Kontrolle sicherzustellen. Während einige Länder eine Liberalisierung ihrer Drogenpolitik anstreben, bleibt Deutschland weitestgehend in seinem konservativen Ansatz, Drogen zu verbieten und zu bestrafen. Bezüglich Cannabis scheint in naher Zukunft zumindest eine Entkriminalisierung der Konsumenten und der Anbau in Cannabis Clubs möglich. Es sollte jedoch eine Diskussion darüber geführt werden, ob es Zeit für einen Strategiewechsel in der Drogenpolitik ist.