Unterschiedliche Arten von Anwälten – Berufsbilder und Aufgaben

In der juristischen Welt gibt es zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten. Nicht jeder Anwalt ist daher für jeden Fall geeignet. So ist beispielsweise ein Anwalt für Strafrecht nicht unbedingt im Familienrecht bewandert und ein Anwalt für Wirtschaftsrecht ist nicht der richtige Ansprechpartner, wenn es darum geht, einen Arzt aufgrund eines Kunstfehlers zu verklagen. Dieser Artikel soll einen kurzen Überblick über die verschiedenen juristischen Fachbereiche geben und zeigen, wie man den Anwalt findet, der die jeweiligen Ansprüche bestmöglich durchsetzt.

I. Einen guten Anwalt finden – so geht’s

Wer auf der Suche nach einem geeigneten Rechtsanwalt ist, sollte sich die Bewertungen der Anwälte ansehen, die in der näheren Umgebung in Frage kommen. Natürlich ist es möglich, einen Anwalt zu beauftragen, der in einer anderen Stadt ansässig ist. Hier kann es allerdings problematisch werden, wenn für häufigere Gespräche jedes Mal ein entsprechender Fahrtweg erforderlich ist.

Wichtig ist, gezielt die Anwälte zu betrachten, die sich auf das passende Fachgebiet spezialisiert haben. Rezensionen von anderen Mandanten zeigen, ob diese sich durch den Anwalt gut vertreten gefühlt haben. So lässt sich verhindern, einen zu wenig engagierten oder gar inkompetenten Anwalt zu beauftragen.

 

II. Der Unterschied zwischen Strafverteidigern und zivilrechtlichen Anwälten

Strafrecht und Zivilrecht sind zwei vollkommen unterschiedliche Rechtsbereiche, weshalb sich auch die Aufgaben der entsprechenden Anwälte grundlegend unterscheiden. Strafverteidiger setzen sich für Mandanten ein, die einer Straftat beschuldigt werden. Unabhängig davon, ob diese darauf plädieren, unschuldig zu sein, oder ob sie die Tat zugeben, verteidigt der Anwalt die Rechte des Betroffenen vor Gericht. Dies ist ein grundlegender Bestandteil unseres Rechtssystem: Jeder Beschuldigte hat das Recht auf einen Anwalt, der sich für seine Belange einsetzt.

Zivilrechtliche Anwälte befassen sich hingegen mit Konflikten zwischen Privatpersonen oder Unternehmen. Dieses weite Feld ist wiederum in zahlreiche Bereiche unterteilt. Zum Zivilrecht gehören unter anderem:

  • Familienrecht
  • Arbeitsrecht
  • Vertragsrecht
  • Urheberrecht
  • Erbrecht
  • Medizinrecht

Jeder einzelne dieser Bereiche erfordert spezielle Kenntnisse. Eine Spezialisierung des Anwalts stellt sicher, dass dieser seinen Mandanten bestmöglich im betreffenden Fachbereich vertreten kann.

 

III. Internationales Recht – grenzüberschreitende Fälle

Nicht immer ist ein juristischer Fall auf ein Land beschränkt. Insbesondere bei Handelsverträgen, internationalen Konflikten und im Völkerrecht sind Anwälte gefragt, die sich auch mit ausländischen Rechtsordnungen und Behörden bestens auskennen.

Große Firmen beauftragen international orientierte Anwälte, wenn sie in andere Länder expandieren und multinationale Verträge abschließen. So sichern sich die Unternehmen rechtlich ab und verhindern, dass es durch ihre globalen Aktivitäten zu Problemen kommt, die teils schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen können.

 

IV. Wie die Digitalisierung auch unser Rechtswesen verändert

Die Digitalisierung macht auch vor den Juristen nicht Halt. Anwälte und Mandaten interagieren zunehmen digital miteinander. Dies ermöglicht flexiblere Beratungen und kann häufig auch die mit der anwaltlichen Vertretung verbundenen Kosten reduzieren. Es ist nicht mehr immer nötig, die Kanzlei aufzusuchen, um mit dem Anwalt die Strategie fürs Gericht zu besprechen oder sich juristische Schreiben erläutern zu lassen. Durch einen Videochat wird häufig vieles klarer, als es per Telefon der Fall wäre.

Sogar vor Gericht ist es unter bestimmten Umständen mittlerweile möglich, dass Zeugen oder sogar Verfahrensbeteiligte digital zugeschaltet werden und auf diese Weise an der Verhandlung teilnehmen.

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