Je nach Wohnsituation ist früher oder später die Wohnung zu klein. Häufig steht dann ein Umzug an. Während du dein Budget für die Kaltmiete ganz gut kalkulieren kannst, ist das für die Nebenkosten nicht so einfach. Aber hier helfen typische Eckwerte, wie viel Nebenkosten pro Quadratmeter ungefähr realistisch sind.
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Der Deutsche Mieterbund hat ausgerechnet, dass die Nebenkosten pro Quadratmeter im Jahr 2022 bei durchschnittlich 2,28 Euro lagen. Das klingt recht wenig. Wenn du aber mit einem Kind aus einer kleinen Wohnung in eine größere Drei- oder Vierzimmerwohnung ziehen möchtest, kann das ein relevanter Faktor bei der Mietkalkulation werden. Gerade für junge Familien ist das Geld meistens doch etwas knapper, sodass Wohnen teuer sein kann.
Beispiel: Du ziehst in eine Wohnung mit vier Zimmern, die 105 Quadratmeter groß ist. Die Nebenkosten können dann im Schnitt mit 239,40 Euro angesetzt werden. Das ist schon recht viel. Vielleicht möchtest du aber auch ein gut ausgebautes Reihenhaus mieten, das 130 Quadratmeter Wohnfläche bietet? Dann sind es bereits 296,40 Euro. Je nachdem, wie viel Quadratmeter deine jetzige Wohnung groß ist, kann die Differenz ein relevanter Faktor bei der Suche nach einer neuen Bleibe sein.
Dieser Durchschnittswert ist jedoch nur eine grobe Kalkulationsgrundlage. Je nach Bewirtschaftung und Pflege der Immobilie, nach Dämmung und eigenem Verbrauch sowie je nach Gemeinde und Standort kann die tatsächliche Summe abweichen. Daher solltest du mit einer Spanne kalkulieren. Denn die Angaben der Vermieter sind meistens veraltet und zu niedrig geschätzt. Die typische Spanne liegt nach Empfehlungen bei 2 Euro bis 3 Euro Nebenkosten pro Quadratmeter. Auch diese Spanne ist sicher nicht für alle Wohnungen exakt. Aber kalkuliere vor der Suche am besten mit drei Werten, um das Budget festzulegen:
Bei 90 Quadratmetern bedeutet das: Die Nebenkosten liegen vermutlich zwischen 180 und 270 Euro, der zu erwartende Durchschnittswert bei 205,20 Euro. Auch wenn einige Wohnungen noch mehr Nebenkosten verursachen oder Einsparungen möglich sind, ist das ein guter Anhaltspunkt. Beachte auch, dass die Inflation die Kosten nach oben treiben wird und diese Daten in wenigen Jahren schon deutlich höher ausfallen werden.
Bleibt noch die Frage, ob du die tatsächlichen Nebenkosten beeinflussen kannst? Die Antwort ist ein klares Ja. Auch wenn einige Posten von der Immobilie und dem Vermieter abhängen, kannst du durch dein Verhalten und eine gute Entscheidung die Kosten beeinflussen.
Viele Nebenkosten werden pro Kopf oder nach Fläche abgerechnet. Entsprechend kannst du die jeweiligen Posten kaum beeinflussen, wenn du erst einmal eine neue Wohnung bezogen hast.
Solltest du Familiennachwuchs bekommen, steigert sich der Anteil der von dir zu zahlenden Nebenkosten, die nach Kopf abgerechnet werden. Zwar sinkt der Anteil pro Person, aber durch den Nachwuchs steigt zugleich der Multiplikator. Typisch ist diese Abrechnung beispielsweise bei Müllgebühren. Teilt der Vermieter die Müllgebühren von fiktiven 300 Euro im Jahr unter 5 Personen auf, zahlt jede Person 60 Euro. Lebst du allein mit einem Kind in der Wohnung, sind das 120 Euro. Kommt jedoch ein Kind dazu, werden die 300 Euro durch 6 geteilt, was 50 Euro pro Person ausmacht. Zu dritt bezahlst du dann jedoch 150 Euro.
Die meisten Nebenkosten werden nach Wohnfläche auf die Mieter verteilt. Je größer deine Wohnung, desto höher ist der Anteil. Das trifft beispielsweise bei Ausgaben wie Grundsteuer, Versicherungen und Ausgaben wie etwa für Treppenhausreinigungen zu.
Was viele nicht wissen: Auch die Heizkosten werden teilweise nach Fläche abgerechnet. sofern keine Etagenheizung vorhanden ist. Zwar sind diese Ausgaben zu wenigstens zu 50 Prozent nach Verbrauch abzurechnen. Aber ein Teil der Heizkosten wird nach Fläche berechnet. Daher solltest du bei einem Umzug auch auf Dämmung sowie den Energieausweis achten. Je besser die Werte sind, desto günstiger werden die Nebenkosten pro Quadratmeter.
Du siehst, dass die Nebenkosten pro Fläche einen erheblichen Faktor bei den Mietkalkulationen vor einem Umzug ausmachen können. Bleibt die Frage: Wie viel Nebenkosten pro Quadratmeter kannst du dir leisten?
Es gibt eine Faustformel, nach der die Warmmiete möglichst nicht mehr als 30 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen sollte. Anhand deines Einkommens kannst du die maximale Miete errechnen, die du zahlen solltest. Multipliziere einfach dein Monatsgehalt mit 0,3. Das Ergebnis ist die Warmmiete. Anhand der Summe aus kalkulierten Nebenkosten pro Fläche und der Kaltmiete kannst du nun abgleichen, ob eine Wohnung zu teuer ist oder nicht.