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Malthusianismus – Definition und Bedeutung im deutschen Recht

Der Malthusianismus als Pseudowissenschaft

Thomas Robert Malthus, am 14. Februar 1766 in der Nähe von Guilford geboren, verbrachte sein Leben nicht nur als Geistlicher, sondern auch als engagierter Wissenschaftler. Er war Professor für Geschichte und politische Ökonomie und hinterließ mit seinem „Essay on the Principle of Population“ ein umstrittenes Werk, das bis heute diskutiert wird. Malthus argumentierte gegen die optimistischen Ansichten seiner Zeitgenossen, die glaubten, dass eine demokratische und gerechte Gesellschaft ohne Armut und Hunger möglich sei.

Bevölkerungskontrolle

Der Kern von Malthus’ Theorie war die Idee, dass die Bevölkerung tendenziell in einer geometrischen Progression wächst, während die Nahrungsmittelproduktion nur in einer arithmetischen Progression steigt. Er war überzeugt, dass ohne Kontrolle dieser Wachstumsraten die Menschheit unweigerlich an die Grenzen ihrer Ressourcen stoßen würde. Dies würde dann zu Massenarmut, Krankheiten und anderen Katastrophen führen. Malthus sah diese “Katastrophen” als notwendige und göttliche Eingriffe, um das Gleichgewicht zwischen Bevölkerung und Ressourcen wiederherzustellen.

Rechenfehler

Die Behauptungen von Malthus wurden jedoch im Laufe der Zeit kritisiert. Insbesondere sein Glaube, dass die Bevölkerung sich alle 25 Jahre verdoppeln könnte, während die Nahrungsproduktion nur linear wachsen würde, wurde nie bewiesen und wird heute als stark überholt betrachtet. Moderne demographische Studien haben viele seiner Thesen widerlegt. Hinzu kommt, dass seine Forderungen nach sexueller Enthaltsamkeit als primäres Mittel zur Bevölkerungskontrolle in der heutigen Zeit als unrealistisch und überholt gelten.

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