Facette: Rechtliche Definition

Facette: Rechtliche Definition

Das Recht ist ein facettenreiches Gebiet, das von verschiedensten Aspekten beeinflusst wird. Das Wort “Facette” im juristischen Kontext beschreibt genau diese Vielfalt und Tiefe. Es handelt sich hierbei um die unterschiedlichen Blickwinkel, unter denen ein Rechtsthema betrachtet und beurteilt werden kann. Dies hängt eng mit den verschiedenen rechtlichen, sachlichen und persönlichen Gegebenheiten zusammen, die die Auslegung und Anwendbarkeit von Gesetzen und Vorschriften beeinflussen.

Facetten im Zivilrecht

Das Zivilrecht, das die rechtlichen Beziehungen zwischen Privatpersonen und Unternehmen regelt, ist von einer Vielzahl von Facetten geprägt:

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

Das Herzstück des deutschen Zivilrechts. Es bildet die Grundlage und behandelt eine breite Palette von Themen, darunter das Schuldrecht, Sachenrecht, Familienrecht und Erbrecht. Die Facetten des BGB spiegeln sich in der Fülle seiner Regelungen und der zugehörigen Rechtsprechung wider.

Handelsrecht

Dies ist ein spezieller Bereich des Zivilrechts, der sich mit den rechtlichen Beziehungen von Kaufleuten und Unternehmen beschäftigt. Facettenreich präsentiert sich das Handelsrecht vor allem durch das Handelsgesetzbuch (HGB) und die darauf basierenden Rechtsprinzipien.

Arbeitsrecht

Hier geht es um die Regelung der Beziehung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Seine Facetten sind geprägt durch Regelungen im Arbeitsgesetzbuch, dem Tarifrecht sowie der dazugehörigen Rechtsprechung.

Facetten im Öffentlichen Recht

Während das Zivilrecht die Beziehungen von Privatpersonen und Unternehmen klärt, befasst sich das Öffentliche Recht mit dem Verhältnis zwischen Staat und Bürgern sowie zwischen den verschiedenen staatlichen Institutionen.

Verfassungsrecht

Es legt die Grundlagen des Staates und die Rechte der Bürger fest. Eine zentrale Facette hierbei ist die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, welches grundlegende Bürgerrechte, wie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit, interpretiert, wie sie in den Artikeln 1-19 des Grundgesetzes (GG) verankert sind.

Verwaltungsrecht

Dieses Rechtsgebiet, das die Verwaltungstätigkeit des Staates regelt, hat viele Facetten, die von Verwaltungsbereichen wie Baurecht, Umweltrecht bis zum Sozialrecht reichen.

Staatsrecht

Das Staatsrecht fokussiert sich auf die Struktur des Staates selbst und wie dessen Organe interagieren. Es enthält Bestimmungen über:

• Die Gewaltenteilung, wodurch die Funktionen der Exekutive, Legislative und Judikative klar definiert und voneinander abgegrenzt werden.
• Die Gesetzgebungsverfahren, die sicherstellen, dass Gesetze auf demokratische Weise zustande kommen.
• Die Rechtsprechung, welche die richterliche Entscheidungsfindung und die Interpretation von Gesetzen regelt.

Die Facetten des Staatsrechts ergeben sich aus diesen Regelungen und deren Anwendung in der Praxis.

Facetten im Strafrecht

Das Strafrecht zielt darauf ab, Verhalten zu ahnden, das als gesellschaftsschädlich oder gefährlich betrachtet wird.

Allgemeines Strafrecht

Dieser Bereich des Strafrechts legt fest, welche Handlungen als Straftaten gelten, welche Rechtsfolgen sie haben und unter welchen Umständen jemand für eine Straftat verantwortlich gemacht werden kann. Die Facetten des allgemeinen Strafrechts sind vielfältig und ergeben sich aus den unterschiedlichen Tatbeständen, der Rechtsprechung und den verfahrensrechtlichen Bestimmungen.

Ordnungswidrigkeitenrecht

Nicht jede Verletzung einer Rechtsnorm ist eine Straftat. Viele Verstöße, wie beispielsweise Verkehrswidrigkeiten oder bestimmte gewerbliche Zuwiderhandlungen, werden als Ordnungswidrigkeiten behandelt. Das Ordnungswidrigkeitenrecht regelt diese Verstöße und die damit verbundenen Sanktionen. Es zeigt die verschiedenen Facetten des Rechts auf, wenn es darum geht, Verstöße gegen Rechtsnormen zu ahnden, die keine schwerwiegenden Straftaten darstellen.