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Die eigenen vier Wände sind für viele kein Luxus, sondern Lebensziel. Doch zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen hohe Kaufpreise, knappes Eigenkapital und strenge Bonitätsregeln. Genau hier lockt der Mietkauf: erst einziehen, Schritt für Schritt tilgen und am Ende gehört’s Ihnen. Ein Versprechen mit doppeltem Boden.
Denn das Modell bindet lange. Es rechnet nur, wenn Zahlen und Vertrag sauber sitzen. Lehrstück der vergangenen Jahre: Wer Risiken übersieht, zahlt doppelt, mit Geld und Zeit. Wer dagegen sorgfältig prüft, kann den Mietkauf als Brücke nutzen: planbar, ohne Sofortkredit, mit klaren Meilensteinen.
Wir erklären Funktionsweise, Vertragskerne und Modelle (Kaufpflicht vs. Kaufoption), zeigen eine greifbare Beispielrechnung und ordnen Vor- und Nachteile ein – inklusive der Fallstricke, die Verbraucherschützer zu Recht betonen.
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Der Mietkauf verknüpft Miete und Kauf zu einem Hybrid: Heute wohnen, morgen erwerben. Für Haushalte ohne großes Eigenkapital wirkt das wie eine Brücke ins Eigentum. Aber: Diese Brücke trägt nur, wenn die vertraglichen Details stimmen.
Im Kern besteht der Mietkauf aus einem Doppelvertrag: einem Mietvertrag plus einem Kaufvertrag. Sie zahlen monatliche Miete; ein definierter Anteil wird auf den späteren Kaufpreis angerechnet, der Rest bleibt Mietzins beim Verkäufer eines Mietkaufs. So finanzieren Sie schrittweise, ohne sofortige Vollfinanzierung der Immobilie.
Wichtig: Wer trägt Instandhaltung? Was passiert bei Insolvenz des Verkäufers? Diese Punkte müssen im Mietkaufvertrag klar geregelt sein.
Der Ablauf ist ähnlich; die Praxis unterscheidet sich in Details:
Haus (Mietkauf Haus)
Wohnung (Mietkauf Wohnung)
Der Mietkauf startet nicht mit dem Schlüssel, sondern mit dem Vertrag, der alles trägt: Anzahlung, Anrechnung, Laufzeit und den möglichen Eigentumsübergang. Präzision ist hier keine Zier, sondern Pflicht.
Der Mietkaufvertrag wird notariell beurkundet und individuell gestaltet. Er definiert u. a.:
Der Vertrag muss außerdem klären: Schönheitsreparaturen, Instandhaltung, Rechte bei Verkäuferinsolvenz, Rücktrittsmöglichkeiten und Mitspracherechte bei baulichen Änderungen. Jeder offene Punkt kann später teuer werden.
Klassischer Mietkauf:
Optionskauf:
Familie Müller | Kaufpreis: 300.000 € · Anzahlung: 60.000 € (20%) · Laufzeit: 15 Jahre
Klingt machbar – bis Reparaturen und Sonderumlagen anklopfen oder die Restzahlung nicht finanzierbar ist. Deshalb: Puffer und Ausstiegsklauseln verhandeln.
Mietkauf gilt als Brücke zwischen Miete und Eigentum. Damit sie trägt, lohnt der Blick auf Chancen und Risiken.
Mietkauf ist eine alternative Methode zum Immobilienerwerb, die Mieten und Kaufen kombiniert. Mietkäufer zahlen zunächst eine monatliche Miete, von der ein Teil auf den späteren Kaufpreis angerechnet wird. Nach Ablauf der vereinbarten Mietdauer oder nach vollständiger Abzahlung aller vereinbarten Beträge gehört die Immobilie den Käufern.
Beim Mietkauf wird ein Mietkaufvertrag abgeschlossen, der die wichtigsten Rahmenbedingungen festlegt:
Die Immobilie geht erst nach vollständiger Zahlung des Kaufpreises in das juristische Eigentum des Käufers über. Während der Mietphase sind Käufer jedoch meist für Reparaturen und Instandhaltung verantwortlich.
Ja, in der Regel ist Mietkauf teurer als eine klassische Baufinanzierung. Gründe dafür sind:
Ein direkter Vergleich mit einer Baufinanzierung zeigt meist, dass die Gesamtkosten bei einem Mietkauf höher ausfallen.
Nein, der Mietkauf ist nicht für jeden geeignet. Er kann sinnvoll sein für:
Für alle anderen kann der Mietkauf aufgrund der höheren Gesamtkosten und der Risiken (z. B. Insolvenz des Verkäufers) weniger attraktiv sein.
Die Notarkosten beim Mietkauf sind vergleichbar mit denen eines klassischen Immobilienkaufs. Sie umfassen:
Die Kosten richten sich nach dem Kaufpreis der Immobilie und liegen meist bei 1–2 % des Kaufpreises.