Spätestens ab dem vierten Semester, wenn es in Bremen in die Verwaltungsrecht-BT-Vorlesungen geht, sind die üblichen Gesetzessammlungen des Bundesrechts nicht mehr ausreichend. Die Landesrechts-Texte müssen von den Studenten erworben werden, um Vorschriften des Bau- oder Polizei- und Ordnungsrechts nachzulesen. Der Nomos-Verlag bietet mit den
Stud. Jur. – Nomos Texten für die einzelnen Bundesländer je ein gut 1.000 Seiten starkes Buch mit allen wichtigen landesrechtlichen Vorschriften. Die Ausgabe für den Stadtstaat Bremen fällt etwas dünner aus, da sie eine Kurzausgabe einer Loseblatt-Gesetzessammlung für Bremen darstellen soll. Sie wird seit dieser Auflage von Prof. Dr. Dian Schefold, Hochschullehrer an der Universität Bremen, Dr. Manfred Ernst, Rechtsanwalt und Notar, Fachanwalt für Verwaltungsrecht in Bremerhaven, und Matthias Stauch, Präsident des OVG Bremen, betreut. Das Buch befindet sich auf dem Stand 1. August 2004. Neu in der aktuellen Auflage hinzugekommen sind das Bremische Schulgesetz, Hochschulgesetz, Mediengesetz und nun auch endlich das Juristenausbildungs- und Prüfungsgesetz. Damit ist auch auf den Kritikpunkt der
vorherigen Rezension reagiert worden.
Vom Layout her macht die Gesetzessammlung einen hervorragenden Eindruck. Vor allem, da sie ein neues Gesicht bekommen hat und so aussieht wie die anderen Nomos-Gesetzessammlungen. Als kompaktes, nicht zu umfangreiches Paperback im A5-Format ist sie handlich und nicht so schwer wie die dem Sartorius entsprechenden Landesausgaben. Die Seiten sind relativ stark, so dass beim Blättern im Gegensatz zum Sartorius kein Einreißen der Seiten befürchtet werden muss. Weniger haltbar ist nach längerem Gebrauch die Klebebindung, hier kann sich im Laufe der Zeit schon mal eine Seite lösen. Das Schriftbild ist sehr gut leserlich und übersichtlich und folgt ebenfalls dem Layout der Nomostexte.
Die Reihenfolge der Texte ist klar strukturiert und folgt der nachstehenden Gliederung: Staats- und Verfassungsrecht, Verwaltung, Kommunalrecht, Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Wirtschaft und Umweltschutz, Bau- und Straßenwesen, öffentliche Sicherheit, Haushalt und Finanzen, Kultur, Rechtspflege und Juristenausbildung. Anhand der alphabetisch geordneten Schnellübersicht auf der Rückseite sind die einzelnen Gesetze und Verordnungen leicht zu finden. Mit der vorliegenden Auflage sind die Gesetze nun endlich fortlaufend numerisch geordnet. Zudem stehen nun auch die Gesetzesabkürzungen in der Kopfzeile. Daher sind die Gesetze jetzt leichter aufzuschlagen. Damit sind diese in der Vorauflage gerügten Mängel auch abgestellt worden.
Neu ist auch, dass die Seitenzahlen jetzt durchgängig nummeriert sind. Sehr unglücklich ist aber, dass die allgemeinen Mängel der Nomos-Textausgaben übernommen wurden. So finden sich keine Fußnoten mehr. Zudem fehlen sämtliche Hinweise – bis auf die in der Bremer Landesverfassung – auf Änderungsgesetze. Weiter muss man selber die Sätze zählen. Für die nächsten Auflagen anzuregen ist daher eine Nummerierung der einzelnen Sätze, wie es z.B. in den dtv-Ausgaben und anderen Gesetzessammlungen üblich ist, so dass ein Zitieren von bestimmten Sätzen einer Vorschrift einfacher ist.
Gesamteindruck:
Die 11. Auflage ist eine gelungene "Renovierung" der "Sammlung des bremischen Rechts" – man kann damit noch besser arbeiten. Trotz der gerügten Unstimmigkeiten ist die vorliegende Textsammlung erste Wahl für Bremer Studenten und für die studentische Ausbildung in Bremen unerlässlich. Preis und Format sind absolut angemessen. Aufgrund der jährlichen Aktualisierung ist man mit den Nomos-Texten auch immer auf dem neuesten Stand.