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"Referendarkartei Öffentliches Recht" von Andreas Tönshoff
Stefanie Kleinmanns
19.01.2009

Verwaltungsverfahrens- und -prozessrecht
auf 220 Karteikarten

Eine Rezension zu:

Andreas Tönshoff

Referendarkartei Öffentliches Recht

23. Auflage

Wolters Kluwer, Münchhausen&Partner, Köln 2007, ca. 220 Karteikarten, 33,- €
ISBN 978-3-472-06585-2

http://www.wolterskluwer.de


Viele Examenskandidaten fertigen sich zur Wiederholung Karteikarten an. Das Angebot von Münchhausen & Partner aus dem Hause Wolters Kluwer setzt hier an und präsentiert zu verschiedenen Rechtsgebieten fertige Karteikarten. Für Referendare gibt es mehrere Sätze, die Kartei zum Öffentlichen Recht umfasst etwa 220 Karteikarten. Diese sind farblich unterteilt und umfassen die Themen Klausurtechnik, behördliche und gerichtliche Entscheidungen, Verwaltungsverfahren, Widerspruchs- und verwaltungsgerichtliches Verfahren, Zulässigkeitsvoraussetzungen der Klagen, vorläufiger Rechtsschutz, Normenkontrollverfahren, Prozessbeendigung, Rechtskraft und Rechtsbehelfe.

Inhaltlich wird also neben den methodischen Besonderheiten, die im Referendariat neu auf den Kandidaten zukommen, vor allem das allgemeine Verwaltungsrecht sowie das Verwaltungsprozessrecht abgedeckt. Typische Fallkonstellationen des Assessorexamens im materiellen Recht sucht der Leser dagegen vergeblich. Hier wären Karteikarten zur Prüfungsreihenfolge bau-, polizei- oder versammlungsrechtlicher Fälle oder auch zum Gewerbe- und Beamtenrecht ein großer Zugewinn der Kartei.

Die Darstellung von Urteilsaufbau und -formulierung ist gelungen, insbesondere die verschiedenen Mustersätze sind sehr anschaulich gewählt. Allerdings fehlt in der Abfassungs der Entscheidungsgründe der Hauptteil. Nicht nur, dass das Besondere Verwaltungsrecht weggelassen wird, auch der Teil zwischen Einleitungssatz und Nebenentscheidungen wird im Kapitel C V zur Darstellungstechnik der Entscheidungsgründe ausgespart. Hier wären zumindest Ausführungen zur Ermessensprüfung wünschenswert.

Die Karteikarten zum vorläufigen Rechtsschutz und zur Prüfung eines Widerspruches sind sehr übersichtlich und ansprechend. Insgesamt wird der Leser mit den o.g. Ausnahmen auf alle Fragen§ des Verwaltungsverfahrens- und -prozessrechts Antworten finden.

Methodisch sind die Karteikarten als Informationskarten gestaltet. Einseitig bedruckt finden sich auf ihnen Übersichten, Prüfungsschemata, Formulierungsbeispiele, aber auch lehrbuchartige Erläuterungen. Sie dienen daher eher der Wissensaneignung und -wiederholung als der Wissensüberprüfung, denn es gibt kein Frage-Antwort-System, bei dem sich auf der Rückseite Antworten zur Vorderseite befinden. Ein praktisches Manko der Sammlung ist, dass es sich um lose Karteikarten handelt, für die kein Behältnis mitgeliefert wird.

Gesamteindruck:
Wer noch einmal das Verwaltungsverfahrensrecht, die Klagearten und die Urteils-, Bescheid- und Beschlusstechnik wiederholen möchte, ist mit der vorliegenden Referendarkartei gut bedient. Der Preis ist allerdings im Vergleich zu einem Lehrbuch kaum gerechtfertigt, da inhaltlich kaum Unterschiede zu der Ausbildungsliteratur bestehen. Bei 33 € sollte man zudem erwarten können, dass ein Kasten für die losen Karten mitgeliefert wird.

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