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"Kleine Rhetorikschule für Juristen" von Tonio Walter
RA Florian Wörtz
17.07.2010

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Eine Rezension zu:

Tonio Walter

Kleine Rhetorikschule für Juristen

C.H. Beck, München 2009, 319 Seiten, 19,- €
ISBN 978-3-406-59189-1

http://www.beck.de


Nachdem sich Tonio Walter in seinem Werk „Kleine Stilkunde für Juristen“ – erst jüngst in zweiter Auflage erschienen – den Schreibfertigkeiten gewidmet hat, gelingt ihm mit „Kleine Rhetorikschule für Juristen“ ein höchst unterhaltsames und lehrreiches Werk zu den mündlichen Ausdrucksfertigkeiten eines Juristen.

Die „Kleine Rhetorikschule“ unterteilt sich in insgesamt sechs Kapitel. Angefangen bei der Ausgangsfrage „Was ist Rhetorik?“ und einem Exkurs zur Geschichte der Rhetorik wendet es sich im zweiten Kapitel den Besonderheiten des Mündlichen. Aspekte wie Lampenfieber, Stimme, Mimik und Gestik werden durchleuchtet. Sympathisch sind dabei Walters Ratschläge, sich nichts vorzumachen und sich Nervositätssymptome als etwas Natürliches einzugestehen. Statt irgendwelcher Rezepte wie den Verzehr eines Apfels oder Mischungen mit Sanddornsaft und Zitronenöl empfiehlt er allgemeine, aber handfeste Tipps wie progressive Muskelentspannung, Spaziergänge und das In-die-Hand-nehmen von Gegenständen wie Stiften während des Vortrags, um fahrige Handbewegungen zu vermeiden.

Im dritten Kapitel erläutert Walter den Aufbau einer Rede und stellt dabei unterschiedliche Modelle vor, wie eine Rede dramaturgisch aufgebaut werden kann. Der vierte Teil widmet sich der Begründungslehre und sollte gerade für Juristen besonders interessant sein. Schließlich sollte gerade ein Jurist gute Gründe und eine geschmeidige Argumentation vorbringen können. Stilfragen sind Thema des fünften Kapitels. Beamer, freie oder halbfreie Rede – Walter lässt keine Aspekte unberücksichtigt. Im abschließenden sechsten Kapitel „Rede und Gegenrede“ wird der Abschluss eines Vortrags behandelt: Fragen an den Referenten sowie der offene Schlagabtausch. Das Werk endet mit Walters Ansichten zu den neun rhetorischen Hauptsätzen.

Tonio Walter
ist Ordinarius für Strafrecht in Regensburg. Neben seinen beiden Klassikern zu Reden und Schreiben ("Kleine Stilkunde für Juristen" sowie "Kleine Rhetorikschule für Juristen") und zahlreichen Veröffentlichungen auf seinem Forschungsgebiet Strafrecht hat Walter auch ein gesellschaftspolitisches Werk (….Namen nennen…) sowie einen Roman (…. Beschreibung….) verfasst.

Die „Kleine Rhetorikschule für Juristen“ ist sehr anschaulich und verständlich geschrieben. Walter vergisst dabei auch nicht, etwas Humor in die Schilderungen einfließen zu lassen.

Gesamteindruck:
Ein äußerst lehrreiches und kurzweiliges Stück, das höchsten Lesegenuss garantiert. Wer sich in Rhetorik einarbeiten will, kommt um dieses Buch kaum herum. Für Juristen sollte es eigentlich eine Pflichtlektüre sein.

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