Die Verwendung von Virtuellen Privaten Netzwerken (VPN) hat in den letzten Jahren zugenommen, da Cyberangriffe und digitale Lauschangriffe immer häufiger werden. Nicht nur Hacker stellen eine Bedrohung dar, auch Regierungen und Internetanbieter haben ein gesteigertes Interesse daran, die Online-Aktivitäten der Benutzer zu verfolgen. Mit einem VPN können Benutzer sich dagegen schützen, aber ist die Verwendung von VPNs legal?
Im Alltag bietet ein VPN effektiven Schutz für Ihre Geräte vor Cyberangriffen und ermöglicht sicheres Surfen im Internet. Wie funktioniert das? Ein VPN leitet Ihre Daten verschlüsselt zu seinen eigenen Servern weiter, sodass Ihr Internetanbieter keine Informationen mehr über Ihre Online-Aktivitäten erhält. Zusätzlich verändert das VPN Ihre IP-Adresse und nutzt einen ausländischen Knotenpunkt. Dadurch erscheint es für Dritte, als ob Sie sich an einem anderen Ort, möglicherweise sogar im Ausland, befinden. Dies kann dazu beitragen, Geoblocking und Zensuren zu umgehen. In der Praxis kann dadurch zum Beispiel ein Formel-1-Live-Stream kostenlos von Deutschland aus geschaut werden, obwohl dieser hier eigentlich nicht übertragen wird.
Grundsätzlich stellt die Verwendung eines VPN in Deutschland keine rechtswidrige Handlung dar. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Verwendung von VPNs nicht immer legal ist. In der DACH-Region ist die Nutzung von VPNs legal, da sie den Benutzern helfen, ihre Online-Daten zu verschleiern. In einigen Ländern, wie Nordkorea und dem Irak, ist die Verwendung von VPNs jedoch illegal aufgrund von strengen Internet-Zensurgesetzen. In anderen Ländern, wie China und Russland, sind VPNs grundsätzlich legal, sie müssen jedoch von der Regierung lizenziert sein.
Trotz der Anonymität, die ein VPN bietet, sollten Benutzer beachten, dass illegale Aktivitäten auch mit einem VPN nicht erlaubt sind. Zum Beispiel ist es nicht legal, urheberrechtlich geschützte Musik, Filme oder Serien über ein VPN herunterzuladen.
Aber wie sieht das Ganze nun hinsichtlich des Themas Geoblocking und dem obigen Formel-1-Beispiels aus? Geoblocking ist eine technische Maßnahme, die dazu dient, bestimmte Online-Inhalte nur für Nutzer aus bestimmten Regionen zugänglich zu machen. Mit einem VPN können Benutzer diese Sperren umgehen und somit Zugang zu den Inhalten aus den etwaigen Regionen erhalten. Es ist umstritten, wie diese Handlung rechtlich zu bewerten ist:
Ein Standpunkt besagt, dass das Streaming unter die sogenannte Privatkopie-Regelung fällt, die eine Kopie zum persönlichen Gebrauch gestattet. Allerdings ist die Umgehung von Kopierschutzmechanismen untersagt.
Genau an diesem Punkt beginnt die Gegenseite ihr Argument, indem sie Geoblocking als eine effektive technische Schutzmaßnahme definiert, die auch durch den Einsatz eines VPNs nicht umgangen werden darf. Eine endgültige gerichtliche Entscheidung in dieser Angelegenheit ist noch ausstehend.