BAG: Befristung eines Arbeitsvertrags nach § 57b Abs. 1 Satz 2 HRG

Nach § 57b Abs. 1 Satz 2 HRG in der bis 17. April 2007 geltenden Fassung (jetzt: § 2 Abs. 1
Satz 2 WissZeitVG) ist die Befristung von Arbeitsverträgen mit wissenschaftlichem Personal
an Hochschulen nach abgeschlossener Promotion bis zu einer Dauer von sechs Jahren, im
Bereich der Medizin bis zu einer Dauer von neun Jahren zulässig. Die längere Befristungsmöglichkeit
im Bereich der Medizin beruht auf der zeitlichen Inanspruchnahme durch die
Facharztausbildung. Sie gilt daher nur für wissenschaftliches Personal der medizinischen
Fachrichtungen, nicht für Wissenschaftler anderer Fachbereiche. Dies hat der Siebte Senat
des Bundesarbeitsgerichts entschieden.
Der Kläger ist Diplom-Biologe der Fachrichtung Biochemie. Er war nach Beendigung seiner
Promotion aufgrund zweier befristeter Arbeitsverträge in der Zeit vom 1. Mai 2001 bis zum
31. Dezember 2007 an einer medizinischen Hochschule des beklagten Landes beschäftigt.
Nach dem zuletzt abgeschlossenen Arbeitsvertrag wurde die Befristung auf § 57b Abs. 1
Satz 2 HRG gestützt.
Die gegen die Befristung zum 31. Dezember 2007 gerichtete Klage hatte in allen drei
Instanzen Erfolg. Mit dem Kläger als Diplom-Biologen konnten nach § 57b Abs. 1 Satz 2
HRG befristete Arbeitsverträge nur bis zur Gesamtdauer von sechs Jahren abgeschlossen
werden. Dieser Zeitrahmen ist überschritten.

Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 2. September 2009 – 7 AZR 291/08 –

Vorinstanz: Landesarbeitsgericht Niedersachsen, Urteil vom 11. Februar 2008 – 8 Sa
1368/07 –